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Die Herausforderung, das Leben mit all seinen vielen Facetten effektiv, resilient und zielführend zu gestalten, überlastet viele Menschen. Auch viele Christen werden zunehmend von Faktoren wie beispielsweise Umweltkatastrophen, Inflation und moralischem Zerfall gehemmt oder entmutigt und bedürfen einer gesunden, geistlichen Heimat, die seelsorgerliche Hilfe anbietet.

Gott hatte schon immer ein Herz für Hilfsbedürftige, wie wir an unserer eigenen Errettung leicht erkennen können:

“6 Denn Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben. 7 Denn kaum wird jemand für einen Gerechten sterben; denn für den Gütigen könnte vielleicht noch jemand zu sterben wagen. 8 Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.” (Römer 5:6-8)

Nehmen wir weitere Aspekte der Bibel hinzu, so erhalten wir ein stimmiges Bild seelsorgerlicher Hilfsmöglichkeiten durch die Gemeinden:

“16 Das Wohltun aber und Mitteilen vergesst nicht, denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen.” (Hebräer 13:16)

“24 und lasst uns aufeinander Acht haben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken, 25 indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen {oder: aufgeben} , wie es bei einigen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das umso mehr, je mehr ihr den Tag näher kommen seht.” (Hebräer 10:24-25)

“27 Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten.” (Jakobus 1:27)

“2 so erfüllt meine Freude, dass ihr gleich gesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines Sinnes, 3 nichts aus Streitsucht oder eitlem Ruhm tuend, sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst; 4 ein jeder nicht auf das Seine sehend, sondern ein jeder auch auf das der anderen.” (Philipper 2:2-4)

“14 Jagt dem Frieden nach mit allen und der Heiligkeit, ohne die niemand den Herrn schauen wird; 15 und achtet darauf, dass nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leide, dass nicht irgendeine Wurzel der Bitterkeit aufsprosse und euch beunruhige und viele durch sie verunreinigt werden” (Hebräer 12:14)

“11 Denn mich verlangt danach, euch zu sehen, damit ich euch etwas geistliche Gnadengabe mitteile, um euch zu befestigen, 12 das ist aber, um mit euch getröstet zu werden in eurer Mitte, ein jeder durch den Glauben, der in dem anderen ist, sowohl euren als meinen.” (Römer 1:11-12)

“30 Ich bitte euch aber, Brüder, durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes, mit mir zu kämpfen in den Gebeten für mich zu Gott” (Römer 15:30)

Diesen Leitlinien lassen erkennen, dass alle Teile der Gemeinschaft der Gläubigen darauf ausgerichtet sein sollen, dem Wohl der Gläubigen zu dienen – und das übrigens überkonfessionell. Der gegenseitige Dienst im persönlichen und kollektiven Umfeld soll Anreize zur Liebe und zu guten Werken schaffen. Mangel an der Gnade Gottes soll behoben werden, Ermunterung und Fürsorge sollen eine resiliente Gemeinde bewirken.

Wie könnte ein beispielsweise depressiver Christ in diesem Umfeld depressiv bleiben? Wie hilfreich wäre ein gemeinsamer Kampf im Gebet, um Schwester X aus ihrer Alkoholsucht oder Essstörung zu befreien? Wie viele Fälle ehelicher Entfremdung oder auch Ehe-Scheidung kann eine liebevolle, dienende Begleitung durch ältere Ehepaare bewirken? Die entsprechenden Antworten zeigen, welch immensen Schutz und welch wunderbare Hilfe Gott in Seine Gemeinde gelegt hat.

Eine Grundvoraussetzung ist sicher, dass wir leidende, gestrauchelte oder auch gefallene Christen so aufnehmen, wie Christus sie und uns aufgenommen hat und aufnehmen würde. Es ist eine aktuelle Aufforderung, einander zu dienen:

“13 Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; nur gebraucht nicht die Freiheit zu einem Anlass für das Fleisch, sondern durch die Liebe dient einander.” (Galater 5:13)

“10 Je nachdem jeder eine Gnadengabe empfangen hat, dient einander damit als gute Verwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes.” (1.Petrus 4:10)

Dieses gegenseitige Dienen sehen wir insbesondere auch im Dienst der Fußwaschung Jesu, eine der wenigen Gelegenheiten, wo Christus uns ganz konkret zur Nachahmung auffordert:

“13 Ihr nennt mich Lehrer und Herr, und ihr sagt es zu Recht, denn ich bin es. 14 Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, euch die Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen. 15 Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit, wie ich euch getan habe, auch ihr tut.” (Johannes 13:13-15)

Es ist bei allen Bemühungen um Geschwister ein guter Lackmus-Test, ob ich bei der Zurechtbringung (so wird die “Fußwaschung” oft gedeutet) auch bereit wäre, dem Bruder bzw. der Schwester ganz real die Füße zu waschen – nicht nur metaphorisch angewandt.

Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, Seelsorge-Fälle als Geschwister-Team zu bearbeiten, wozu uns auch diese bekannten Verse aus dem Brief an die Galater ermuntern:

“1 Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen wieder zurecht im Geist der Sanftmut, wobei du auf dich selbst siehst, dass nicht auch du versucht werdest. 2 Einer trage des anderen Lasten, und so erfüllt das Gesetz des Christus.” (Galater 6:1-2)

Wir möchten dazu einladen und motivieren, leidenden Geschwistern in dieser Form und Haltung zu helfen. Gleich welches Leid sie auch getroffen hat: ein Zurechtbringen im Geist der Liebe und Sanftmut, gepaart mit der Bereitwilligkeit zur Entlastung, kann in vielerlei Hinsicht ein wahrer Gamechanger für diese leidenden Schafe der Herde Gottes sein.

Sehen wir dabei auf uns selbst, wie fehlbar wir selbst sind und geben wir diese von Gott erhaltene Langmut, Güte und unverdiente Gnade Gottes weiter:

“3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, 4 der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden” (2.Korinther 1:3-4)

Oliver Attendorn

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