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Es ist gut, mit vollem Einsatz im Werk Gottes zu dienen und ein aktives Glaubensleben zu führen. Wir möchten in diesem Beitrag aber an eine wichtige Belehrung erinnern, die der Apostel Paulus seinem geliebten Kind im Glauben, Timotheus, gab:

“16 Habe Acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Dingen, denn wenn du dies tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, die dich hören.” (1.Timotheus 4:16)

Wir können unter dem Eindruck stehen, dass viele wichtige Aufgaben im Weinberg und Haus Gottes brach liegen – das ist wohl auch eine traurige Realität. Ebenso wenig, wie Müßiggang (Matthäus 20:1-7), Faulheit (Matthäus 25:14-29) oder Oberflächlichkeit (Jeremia 48:10) Gottes Wille ist aber ebenso wenig, dass wir uns im Dienst für Ihn aufreiben oder verzetteln.

Der angeführte Bibelvers zeigt uns die innere Balance als Voraussetzung für gottgewollt zielführenden und wirkungsvollen Dienst. Wir geben Euch dazu folgend einige Denkansätze:

Vernachlässige Deine Beziehung nicht!

Viele Jahre lag unser dienstlicher Schwerpunkt auf dem Betrieb evangelistischer und weiterführender Hauskreise. Die bis zu 17 betreuten Hauskreise forderten eine sehr disziplinierte Vor- und Nacharbeit, ganz zu schweigen von der andauernden Betreuung der Teilnehmer. Die intensive Beziehung zu diesen führte aber zu einem vorübergehenden Abflachen der persönlichen Beziehungspflege zu Gott, was wiederum tendenziell zu einem formellen Abhalten der Hauskreise führte. Rückblickend drohten das Feuer, der Glanz und meine Kraft und Freude in Gott verloren zu gehen – ganz zu schweigen von der fehlenden Leitung in wichtigen Fragen.

Haben wir Acht, dass wir ausreichend stille Zeit zu den Füßen Jesu verbringen, Seinen Rat erbitten und diesem folgen. Genießen wir diese innigen Momente Seiner Gegenwart, um richtig ausgerichtet und erfüllt von Ihm unseren Dienst zu tun.

Vergiss nicht zu essen!

Als Prediger, Evangelisten und Seelsorger können wir auch die eigene Ernährung vernachlässigen. So können Einladungen zu Predigt-Diensten dazu führen, dass wir unsere persönliche, freie Beschäftigung mit Gottes Wort vernachlässigen. Es ist wertvoll, Gottes Wort bei der Vorbereitung von Predigten tiefer kennen zu lernen. Etwas anderes ist aber, Gottes Wort in der stillen Zeit zu sich persönlich reden zu lassen. Vielleicht hat Gott Dir ganz andere Dinge zu sagen, als was Du in Deinem Dienst weitergeben sollst.

Haben wir also Acht, dass wir einerseits einen guten Schatz im Innern aufbauen (Matthäus 13:52), Gottes Wort aber ebenfalls zum Beurteilen der persönlichen Gesundheit (Hebräer 4:12-13) und Leitung (Psalm 119:105) zu verwenden.

Stehe fest!

Insbesondere im Bereich der Seelsorge ist dieser Aspekt von großer Bedeutung, eigentlich aber in allen Lebensbereichen. Wenn wir Gestrauchelten helfen, sollten wir selbst einen festen Stand haben; ebenso ist es gegenüber Christen, die drohen abgezogen zu werden. Es ist notwendig, dass sich unsere Seelsorge-Fälle öffnen und ihre Nöte vorbehaltlos äußern können, ohne dass sie “gecancelt” werden. Zwangsläufig werden wir aber dann mit Denkmustern und Sachverhalten konfrontiert, die unseren Bruder oder unsere Schwester haben z.B. abirren lassen.

Haben wir deshalb Acht, dass unser Bild gesunder Worte keinen Schaden nimmt und wir nicht aus unserer eigenen Ordnung und Festigkeit fallen (Kolosser 2:5; 2.Petrus 3:17). Es ist eine konstante Übung, einen “geraden Weg” zu gehen (Hebräer 12:12-13) und auf Gottes Seite stehen zu bleiben – nur zu leicht kann Mitleid uns sonst dazu verleiten, Geschwistern in Fällen beipflichtend zuzustimmen, in denen Gottes Wort ein anderes Urteil spricht.

Haben wir Acht, dass uns Umstände, Beziehungen und Versuchungen nicht von der Stelle wegbewegen, an der wir uns zuvor befanden. Trotz notwendiger Bereitschaft zu persönlicher Korrektur sollten wir wachsam und nüchtern prüfen, welchem Einfluss wir jeweils ausgesetzt sind und uns nicht mitreißen lassen. Sorgen wir für festen Stand und einen belastbaren Halt, damit wir anderen Geschwistern Hilfe und Orientierung sein können.

Resümee

Wir möchten nochmals die folgenden Verse aufgreifen und dann zusammenfassend kommentieren:

“16 Habe Acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Dingen, denn wenn du dies tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, die dich hören.” (1.Timotheus 4:16)

” 12 Darum »richtet auf die erschlafften Hände und die gelähmten Knie«, 13 und »macht gerade Bahn für eure Füße«, damit nicht das Lahme vom Weg abkomme, sondern vielmehr geheilt werde.” (Hebräer 12:12-13)

Zweifelsohne ist Achtsamkeit – neben dem Achthaben auf die Lehre – eine wichtige Voraussetzung für unseren Dienst. Das Verharren in beiden Aspekten und Beharren auf diesen ist Grundvoraussetzung für unsere Wirksamkeit im Dienst. Ein von allen Wellen und Wogen hin- und hergeworfener Diener kann ebenso wenig eine Hilfe sein wie jemand, dessen Lehrauffassung sich konstant ändert.

Achten wir deshalb zunächst darauf, dass wir selbst einen “geraden Weg” gehen, bevor wir anderen Geschwistern den rechten Weg weisen. Der zuletzt angeführte Vers zeigt uns schließlich, dass unser gerader Weg zur Heilung beiträgt – sogar ohne Worte.

Oliver Attendorn

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