Leitsätze christlicher Seelsorger
Wir möchten einige Leitsätze auflisten, wie wir unseren geistlichen „Background“ auf unsere christlich-therapeutische Seelsorge anwenden:
- Ein Seelsorger befasst sich mit der Not seines Klienten bibelorientiert, zeigt also ernsthafte Fürsorge, aufrichtiges Verstehen, empathische Wärme und ein aufrichtig hörendes Ohr.
- Als Christen, die persönlich viele Probleme mit Rückkehr in die Nähe Gottes überwinden durften, sehen wir als Ausgangspunkt seelsorgerlichen Bemühens die Beziehung des Ratsuchenden zu Gott. Dadurch ignorieren wir nicht fremdinduzierte Not wie beispielsweise Mobbing oder Missbrauch, fokussieren uns aber zunächst nicht auf die Beziehung unserer Klienten zu Mitmenschen oder einwirkende Umstände.
- Wir bitten den Heiligen Geist, uns gemeinsam die wirklichen Motive und Hintergründe aller Schwierigkeiten bewusst zu machen; nicht weil wir von einer Täuschung seitens des Klienten ausgehen, sondern weil manches trotz Aufrichtigkeit unbewusst verborgen/verdrängt sein kann. In diesen Fällen möchten wir also kein buntes Pflaster über die Not kleben, sondern den Dorn entdecken, der für die Entzündung ursächlich ist..
- Ein intensives Gebetsleben ist Grundlage eines positiven Therapieverlaufs und der Zielerreichung. Wir sind darauf angewiesen, dass nicht nur die Symptome (sichtbare Anzeichen), sondern auch die oft verborgenen und unbewussten Zwecke, Ziele und Motive erkennbar werden, die letztendlich für die Symptome ursächlich sind und diese bewirken bzw. aufrechterhalten.
- Aus diesem Grund berücksichtigend wir eine aufdeckende Seelsorge – nicht durch Psychoanalyse, sondern im Vertrauen, dass Gott jeden Menschen auch von verborgenen Konflikten und Nöten befreien will. Er kann und wird uns gemeinsam versteckte Abwehrmethoden, Lebenslügen, neurotische Denk- und Verhaltensmuster und schadhafte Lebensführung erkennen lassen.
- Wir lehnen ein unnüchternes Hypen und Trancezustände ab, weil wir „nüchtern und wachsam“ sein müssen. Deshalb beschränken wir uns auf gangbare Lösungen, die helfen, statt zu überfordern. Legitime Beziehungsmuster und bibelkonforme Praktiken werden – von uns begleitet – eingeübt und im Leben manifestiert. Dabei verstehen wir uns als „aktive Begleiter“ (nicht als „Rechenschaftsperson“, da die Verantwortung der Klienten gegenüber Gott besteht) und justieren die Therapie anhand der neuen Erkenntnisse.
- Soweit nötig, beziehen wir mit Einverständnis der Klienten weitere Quellen (Fachärzte, Seelsorger, Beratungsstellen, …) in die Betreuung ein.
- Wir bemühen uns, jeden Gedanken (z.B. Input von Klienten und Dritten) durch Gottes Wort und Willen „filtern“ zu lassen, um eine möglichst schnelle und effektive Therapie zu ermöglichen. Es ist keine Arroganz oder Blauäugigkeit, Gott „beim Wort“ zu nehmen, das er uns schriftlich gab.
Wir schließen mit einigen Bibelversen, die einige der genannten Sichtweisen betreffen und zeigen, warum wir diese feste Sicherheit haben, dass Gott Mittel hat und willens ist, zu heilen:
- „12 Denn das Wort Gottes {die Bibel} ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens; 13 und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben.“ (Hebräer 4:12-13)
- „11 Denn ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch Ausgang {oder: Zukunft} und Hoffnung zu gewähren. 12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir beten, und ich werde auf euch hören.“ (Jeremia 29:11-12)
Es wäre fahrlässig, diese gewaltige Hilfsquelle und die zugesagten Hilfen Gottes auszuschlagen.