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In diesem Beitrag geht es um Zweifel und Verzagtheit in schweren Umständen und menschlich unmögliche Lösungen. In Anlehnung an eine bekannte, biblische Begebenheit untersuchen wir mögliche Verhaltensweisen, wenn wir in große Not kommen oder bereits in notvollen Umständen sind.
Geht nicht – gibt’s nicht!
Wir wollen dem Lahmen am Teiche Bethesda aus dem folgenden Bibelabschnitt keine Vorwürfe machen, denn wer von uns könnte sich wirklich in dessen Situation hineinversetzen… Zudem werden wir erkennen, dass unser Mindset dem Seinen wohl oft ähnlich ist.
Lesen wir die entsprechenden Bibel-Abschnitt:
“1 Danach war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. 2 Es ist aber in Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der auf Hebräisch Bethesda genannt wird und fünf Säulenhallen hat. 3 In diesen lag eine Menge Kranker, Blinder, Lahmer, Dürrer, die auf die Bewegung des Wassers warteten. 4 Denn zu gewissen Zeiten stieg ein Engel in den Teich herab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, wurde gesund, mit welcher Krankheit irgend er behaftet war. 5 Es war aber ein gewisser Mensch dort, der achtunddreißig Jahre mit seiner Krankheit behaftet war. 6 Als Jesus diesen daliegen sah und wusste, dass es schon lange Zeit so mit ihm war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? 7 Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, dass er mich, wenn das Wasser bewegt worden ist, in den Teich wirft; während ich aber komme, steigt ein anderer vor mir hinab. 8 Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett auf und geh umher! 9 Und sogleich wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett auf und ging umher.” (Johannes 5:1-9)
Vereinfachen wir diesen Abschnitt und betrachten den erstaunlichen Paradigmenwechsel: Es gab eine Not mit ganz konkreten, definierten Lösungsmöglichkeiten: Krankheit => Wasser => Heilung. Dieses Konzept hatte sich wahrscheinlich schon jahrelang bewährt und hatte sicher zu folgendem Automatismus geführt:
- Wenn Du geheilt werden willst, musst Du konstant das Wasser betrachten
- Wenn Du geheilt werden willst, musst Du dann als erster das Wasser erreichen.
- Wenn Du geheilt werden willst, musst Du gehen können oder Freunde haben.
Es ist sicher gut, wenn wir nicht planlos durchs Leben irren. Auf der anderen Seite müssen wir aber den Slogan “Think outside the box” Realität werden lassen.
Aus meinem Leben kenne ich das nur zu gut: wir haben einen konkrete Idee, wie Umstände ins Positive geändert werden können und fokussieren uns auf diese Idee. Das Problem ist nur, wenn Deine Idee ist, dass die Rettung aus “Tür 2” kommt, wirst Du z.B. die Türen 1, 3, 4 aus dem Blick verlieren und von dort keine Hilfe erwarten.
In der biblischen Begebenheit finden wir das in der Schilderung, dass Jesus Christus fragt “Willst du gesund werden?” und als Antwort des Gelähmten ab Vers 7 sehr umfangreich beschrieben wird, warum das nicht gelingen kann. Erkennst Du Dich evtl. auch darin, dass wir Gottes Allmacht auf unsere Möglichkeiten reduzieren? Dass wir Gottes Hilfe nur aus einer bestimmten Ecke erwarten und Seine helfende Hand hinter uns übersehen?
Lernen wir zwei wichtige Lehren aus diesem Abschnitt:
- Reduziere nie Gottes Allmacht auf Deine Vorstellungskraft!
- Vertraue in allen Umständen auf Gottes Allmacht!
Kombiniert mit dem Bewusstsein, dass wir Gegenstand der Liebe Gottes sind, wird das in allen schweren Nöten unsere Resilienz stärken und die notwendige Hoffnung erhalten.