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Zum Jahresbeginn thematisierten wir das Glaubensschiff eines Christen und gaben praktische Hinweise für einen effektiven Rundum-Check und Möglichkeiten einer nachhaltigen Restauration. Solltest Du diesen Blog verpasst haben, lies ihn gern unter diesem Link.

Mittlerweile haben wir dieses Jahr zur Hälfte beschritten, was eine gute Gelegenheit für einen Halbjahres-Check ist. Dabei gehen wir auf ein Kinderstunden-Lied ein, das auf alle Altersgruppen Anwendung finden kann:

Sei ein lebend’ger Fisch, schwimme doch gegen den Strom!
Auf, und wag es frisch: Freude und Sieg ist dein Lohn.

Nur die toten Fische schwimmen immer mit dem Strom, lassen sich mit allen andern treiben,
haben weder Kraft noch Mut, was anderes zu tun, wollen in der großen Masse bleiben.

Habe doch den Mut, auch einmal anders zu sein als die meisten Leute um dich her.
Wenn sie dich auch alle als “nicht ganz normal” verschrei’n, frage du nur: was will denn der Her?

Doch aus eigner Kraft wirst du nie ein lebend’ger Fisch. Bitte Gott um Kraft an jedem Tag.
Glaub, dass auch in deinem Leben Jesus Sieger ist, und du staunst was er zu tun vermag!

(Lied 137 aus: “Singt froh dem Herrn”; CSV-Hückeswagen)

Viele von uns hat dieses Lied in der Sonntagschule, der Kinderstunde oder auf Gemeindefeiern von Kind auf begleitet. Es ist auch wertvoll, sich diese biblischen Wahrheiten in Liedform einzuprägen und immer wieder zu singen. Bei mir barg es jedoch den Eindruck, dass dieses und andere Lieder zu einer gewissen inneren Beruhigung und Zufriedenheit eines “lebend’gen Fisches” führte. Denn würde ich das Lied so singen, wenn ich ein toter Fisch wäre? Wohl kaum – also muss ich zur Gruppe der lebendigen Fische gehören…

Es ist gut, dass wir diese Lieder haben! Auch die Inhalte vieler anderer Lieder sind wertvoll, sprechen von brennender Liebe zu Christus, der Verleugnung der Welt oder auch dem sehnsüchtigen Erwarten der Wiederkunft Christi. Das Singen dieser Lieder sollte aber zu einer achtsamen Revision führen, ob also die Beruhigung angemessen ist, oder ob ich mich dadurch selbst täusche. Persönlich hätte ich auch ein schlechtes Gewissen, dem Herrn Lieder diese Lieder im Bewusstsein zu singen, dass meine Lebensführung sehr deutlich von Seinem Plan für mein Leben abweicht. Das Empfinden mag unterschiedlich sein, ein Singen von geistlichen Inhalten sollte in meinem Leben bzw. meiner gelebten Ausrichtung erkennbar sein. Es geht uns dabei wirklich nicht darum, Geschwistern ein schlechtes Gewissen einzureden oder Bürden aufzuerlegen. Ein authentisches Image ist für uns aber schon eine Frage der Ehre – Du verstehst sicher, wie wir das meinen.

Kommen wir nun zurück zu der Kinderstunde und dem betreffenden Lied der toten und lebend’gen Fische. So sangen wir dieses Lied sicher zur Freude Gottes und der älteren Geschwister und motivierten uns gegenseitig zu einem aktiven, lebensstrotzenden Christenleben – doch wie ging es weiter: frisch und lebendig oder zunehmend erlahmt durch die Anforderungen des Lebens?

Es ist gut, Momente in seinem Leben für eine achtsame, besonnene und nüchterne Revision zu nutzen, wie es z.B. Petrus (Apostelgeschichte 12:10), der verlorene Sohn (Lukas 15:17) oder auch Asaph (Psalm 73:16) taten. Nicht ohne Grund haben wir das Lied des lebend’gen Fisches aus Überzeugung gesungen – denn es ist eine biblische Verheißung! Glücklich haben wir einander appellierend zugeschmettert, zu glauben, dass Christus auch in Deinem Leben Sieger ist – weil Gottes Wort es genau so verheißt! Doch wie ging es da weiter in unserem Leben? Wer (nicht: was) hat uns nach Galater 5:7 eventuell aufgehalten und diese kraftvolle Lebendigkeit gehemmt?

Aus unserer Lebenserfahrung wissen wir, dass ein nicht authentisches Leben belastend und alles andere als erfüllend ist. Wenn Du ebenso empfindest, lass Dich zunächst ermuntern, dass die vielen von Dir gesungenen Lieder wohl kein unnüchterner Hype sind – sondern meist vertonte Appelle und Verheißungen. Nutze die Gelegenheit “zu Dir selbst” zu kommen, indem Du einen ehrlichen Abgleich zwischen Deinem Status quo und dem Leben vornimmst, das Christus Dir verheißen hat.

Wir haben schon viele Geschwister betreut, die seelsorgerlichen Rat bei der Bewältigung von Lebens-/Glaubenskrisen wünschten. Neben anderen Hilfen verwenden wir folgende zwei Arbeitsmittel, die wir Dir hier verlinken:

  • Dieser Fragebogen (Link) hilft Dir – mithilfe einiger Verheißungen – Gottes Zusagen mit Deinem Leben abzugleichen. Auf einer Skala von -5 bis +5 kannst Du Dir vermerken, wie Deine persönliche Erfahrung dieser Verheißung in Deinem Leben ist. Das Ergebnis kann dankbar machen und ermuntern. Im Falle einer Entmutigung erinnere Dich aber daran, dass es Verheißungen Gottes sind – keine Lotterielose, wo man auch eine Niete ziehen kann. Sie sind gleicherweise Deine “Stellenbeschreibung”, Gottes Plan für Dein Leben. Nimm das Ergebnis daher als Ansporn, Dein persönliches “verheißenes Land” – in Anlehnung an 5.Mose 11:24 – in Besitz zu nehmen.
  • Das Phasenkonzept (Link) unseres Seelsorge-Zentrums basiert auf der Erkenntnis, dass es verschiedene Glaubens-Etappen gibt. Ohne Bekehrung ist ein Leben im Geist oder im Licht nicht möglich, ebenso hemmt z.B. eine Abhängigkeit eine geistliche Ausrichtung des Lebensstils. Die Illustration dieser Phasen ist Geschwistern eine gute Hilfe, den Status quo ihren Lebens zu bestimmen und notwendige Verbesserungen und Korrekturen auszumachen.

Wenn Du dabei Unterstützung wünschst, freuen wir uns auf Deine Kontaktaufnahme – wir unterstützen Dich gern, die gelegene Zeit für Deinen Herrn auszukaufen (Kolosser 4:5; Epheser 5:16)!

 

 

Oliver Attendorn

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