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Kinder Gottes dürfen sich Gottes anhaltender Liebe und Treue Seinen Kindern gegenüber bewusst sein, darin ruhen und Kraft daraus schöpfen. Satan ist hingegen bestrebt, das Ruhen in dieser Sicherheit zu stören und Zweifel zu säen.

Als Seelsorger ist es uns ein großer Trost, dass uns der Heilige Geist in Liebe und zum Guten rät, dass Er keine Spielchen mit uns spielt und uns auch nicht ratlos zurücklässt. Gott ist der einzig wahre Herzenskenner und kann den wahren Seelenzustand betreuter Geschwister erkennen und ist – aufgrund Seiner Liebe – willens, den bestmöglichen Rat zu geben. Erinnern wir uns an einige Verse aus dem bekannten Psalm 139:

“2 Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen, du verstehst meine Gedanken von fern. 3 Du sichtest {oder: siebst, prüfst} mein Wandeln und mein Liegen und bist vertraut mit allen meinen Wegen. 4 Denn das Wort ist noch nicht auf meiner Zunge, siehe, HERR, du weißt es ganz.” (Psalm 139:2-4)

Als Kind machte dieser Psalm einen etwas bedrohlichen Eindruck auf mich: ein Gott, vor dem ich komplett transparent bin und dem ich nicht einmal mit den Flügeln der Morgenröte (Vers 9) entkommen kann – wie soll das beruhigen und resilient machen? Später konnte ich mit Gottes Hilfe einen Perspektivwechsel lernen: Gott ist in diesem Psalm kein Verfolger oder Jäger, Er ist ein liebender Gott, der Seinen Kindern nachgeht, ihnen in allen Situationen und Seelenzuständen beisteht und nur unser Gutes im Sinn hat:

“11 Denn ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch Ausgang und Hoffnung zu gewähren.” (Jeremia 29:11)

“5 Er hat gesagt: »Ich will dich nicht versäumen und dich nicht verlassen«; 6 so dass wir kühn sagen können: »Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was wird mir ein Mensch tun?«” (Hebräer 13:5-6)

Es ist von elementarer Bedeutung, welche Grundsicht wir auf Gottes Liebe haben. Wir alle kennen die bedingungslose Liebe der “Agape” Gottes, doch manche Christen leben als Kinder Gottes in einer Unsicherheit, ob diese Liebe erkalten oder verändert werden könnte. Dabei wird übersehen, dass Gott sich zum Lieben entschieden hat, wie es auch folgende Vers zeigen:

“3 Der HERR ist mir von fern erschienen: Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir fortdauern lassen meine Güte.” (Jeremia 31:3)

“1 Vor dem Fest des Passah aber, als Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt zu dem Vater hingehen sollte – da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende.” (Johannes 13:1)

Wenn Gott Sein Volk Israel trotz aller Fehler mit ewiger Liebe liebte, wenn Er die Seinen bis ans Ende liebte – warum sollte Er bei Dir als einem Seiner Kinder eine Ausnahme machen?

Wir erkennen eine enge Verzahnung der Liebe und Treue Gottes. Wir stehen weiterhin in dieser Liebe, die Christus für Dich und mich an das Kreuz von Golgatha führte. Führt Du ein Leben im Bewusstsein, ein geliebte Kind Gottes zu sein – und strömt diese Liebe auch aus Dir hinaus?

“1 Seid nun Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, 2 und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch.” (Epheser 5:1-2)

Zusammenfassend dürfen wir immer wieder daraus Ruhe und Kraft daraus schöpfen, geliebte Kinder Gottes zu sein – auch, wenn uns immer wieder Fehltritte und Rückschläge unterlaufen. Gottes Liebe umfasst unsere Unfähigkeit und arbeitet an unserer Vervollkommnung. Wie ein Vater, der sein Kind zum dritten Mal nach einem Sturz wieder aufs Fahrrad setzen muss, bleibt Gott Seiner Liebe treu, Er hilft, pflegt und nährt uns (Epheser 5:29) als geliebte Kinder. Ist es nicht wunderbar, dass ein vollkommener Gott unser Leben liebevoll und helfend begleitet? Sollten wir dann nicht auch folgenden Wunsch des Psalmisten teilen:

“23 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! 24 Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf ewigem Weg!” (Psalm 139:23-24)

Eine feste Überzeugung der Liebe und Treue Gottes ist daher eine wichtige Hilfe im seelsorgerlichen Dienst. Wir haben in diesem Dienst mit manchen “verlorenen” Söhnen und Töchtern Gottes zu tun, die Irrlichtern gefolgt sind, einen Weg der Mühsal beschritten haben und nun in mancherlei Sünde verstrickt sind. Satan wirkt dann daran, dass wir dysfunktionale Gedanken entwickeln, wie beispielsweise:

  • Ist es vielleicht Gottes Weg, der mich in dieses Elend getrieben hat?
  • Ich habe meinen göttlichen Vater enttäuscht – wird Er mich nicht strafen, wenn ich zurückkehre?

Nein, Gott liebt Dich und steht Dir treu zur Seite. Er erwartet voller Freude Deine Wiederherstellung und empfängt Dich mit offenen Armen in Seiner ungestörten Gemeinschaft. Zudem wird Er Dich auch zurückführen, damit Du wieder den vollen Genuss erlebst, dass Du in das “Reich des Sohnes Seiner Liebe” versetzt wurdest:

“12 danksagend dem Vater, der uns fähig {oder: passend} gemacht hat zu dem Anteil am Erbe der Heiligen in dem Licht, 13 der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt hat in das Reich des Sohnes seiner Liebe” (Kolosser 1:12-13)

Bist Du in einer solch notvollen Situation? Dann vertraue auf Gottes treue Liebe, kehre innerlich um und lass Dich den Weg zurück in die offenen Arme leiten:

“19 Darum, so spricht der HERR: Wenn du umkehrst, so will ich dich zurückbringen, dass du vor mir stehst; und wenn du das Kostbare vom Verachteten absonderst, so sollst du wie mein Mund sein.” (Jeremia 15:19)

So durfte es auch Petrus erfahren. Das Verleugnen Jesu war eine schwere Sünde und dieser Vorfall mag aus seiner Sicht einen irreparablen Schaden bewirkt haben. Gott möchte aber unsere Wiederherstellung, dass wir aus dem Erlebten lernen und uns von Ihm zum Guten verändern lassen.

Beispiele wiederhergestellter Christen, Gottes liebendes Werben um ihre Rückkehr und Seine Langmut sind daher in Seelsorge-Diensten ein großer Motivator, den Weg hin zur Freiheit und Gesundheit zu wählen.

Oliver Attendorn

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